Die „Bremen" macht eine Verbeugung — Abgeschlossenheit auf Greenly Island — Das Hilfsflugzeug — Versuche, die „Bremen" wieder flugfähig zu machen -Auf in die Zukunft
Im Schneesturm von Greenly Island erreichten wir den amerikanischen Kontinent. Durchfroren, ermattet und hungrig landete die „Bremen"-Crew, nachdem sie schon beinahe die Hoffnung aufgegeben hatte, jemals wieder mit menschlichen Wesen sprechen, in behaglichen Häusern sitzen und am knisternden Feuer sich wärmen zu können. Unser Eintreffen auf diesem kleinen Inselehen entbehrte nicht, wenn wir zurückdenken, einer gewissen Komik, die durchaus unfreiwillig war. Zunächst machte die Maschine eine tiefe Verbeugung. Diese Verbeugung kostete uns den Propeller, der restlos verbogen wurde. Die erste Eisschicht des Wasserbehälters, auf dem wir glaubten, glatt landen zu können, war schon brüchig geworden. Der Last der Maschine weichend, gab sie nach, und während Köhl schwer den Kopf auf das Steuerrad aufschlug, so daß ihm das Blut über das ganze Gesicht lief, Fitzmaurice mit einem gewaltigen Ruck davon kam, stand ich auf dem Kopf. Aber die Landung war nun einmal bewerkstelligt, der Ost-West-Flug geglückt. Wir begannen auszusteigen. Einen derartig hemmungslosen Sturm, wie er uns empfing, hat wohl keiner von uns je vorher erlebt. Dieser Sturm warf jeden Einzelnen von uns beinahe glatt wieder um, und innerhalb der ersten Sekunde nach der Landung nahm ich mein erstes Bad auf amerikanischem Boden, indem ich in ganzer Länge in das Eiswasser unseres Landungsplatzes fiel. Köhl, der in ein jubelndes Gelächter ausgebrochen war, saß im selben Moment, vom Sturm umgeworfen, ebenfalls im Eiswasser, während Fitzmaurice sich mit Mühe und Not an der Maschine halten konnte. Der Empfang seitens der Elemente war nicht gerade sehr herzlich. Um so freundlicher kamen uns die wenigen Bewohner dieses verlassenen Plätzchens entgegen. Der Leuchtturmwärter von Greenly Island, Mr. Templier, der mit seiner zahlreichen Familie hier seines schweren und im Winter besonders harten Amtes waltet, hat von dem ersten Augenblick unserer Landung ab eine derartig große Gastlichkeit und Herzensgüte bewiesen, (laß wir auch heute nur noch mit dem Gefühl aufrichtigster Rührung daran zurückdenken können.