EIN „IMITIERTER" PASS
Jetzt brachte mich jeder Kilometer der ersehnten Grenze näher. In Amberieu mußte ich umsteigen und suchte mir ein neues Abteil im Anschlußzug. Als ich gerade im Begriff war, mich hineinzuschwingen, kam aus dem Nebencoup6 eine Frau auf mich zu. Sie sah mich scharf an und fragte mich, ob ich Italiener sei. Na, das war ja noch schöner, daßman mich jetzt schon für einen Italiener hielt ! „Mais non, madame I" wehrte ich ab und verschwand.
Es schien mir zu gefährlich, in der Nähe jener Frau zu bleiben, die vielleicht eine alte Bekanntschaft auffrischen wollte. Inzwischen war es dunkel geworden. Jetzt rollte der Zug durch die Nacht auf Culoz zu. Dort hatten wir einen längeren Aufenthalt. Mit mir saßen verschiedene Damen und Herren im Abteil, und —als ob es alle französischen Frauen an diesem Tage auf mich abgesehen hätten —auch hier kam eine auf mich zu und fragte mich, ob ich vielleicht ein Spanier sei.
„Mais non", knurrte ich wieder und verschwand auch aus diesem Coupe. Eigentlich hätte ich jetzt besser versuchen sollen,
mich vom Bahnhof wegzuschmuggeln und die Weiterreise zu Fußfortzusetzen. Aber das schnelle Vorwärtskommen mit der Bahn war doch so verlockend, daßich mich nicht überwinden konnte, meinen Vorsatz in die Tat umzusetzen.
Da saßich nun im weiterrumpelnden und ratternden Zuge, der immer näher an die Grenze kam. Jeden Augenblick mußte ich nun auf eine Paßkontrolle gefaßt sein, und in der Unterhaltung meiner Reisegenossen, die sich tausend Geschichten zu erzählen wußten, kehrte das Wort „Passeport" immer häufiger wieder.
Ich konnte nicht verstehen, wovon sie sprachen, aber ihren Bewegungen mußte ich entnehmen, daßes Begegnungen mit Kontrollbeamten oder Zöllnern waren, die sie so in Erregung brachten. Wenn der Zug in einen der kleinen Bahnhöfe einlief, dann klopfte mein Herz zum Zerspringen, denn schon im nächsten Augenblick konnten die Beamten erscheinen, um nach den Pässen zu fragen, und ich hatte noch keinen blassen Schimmer, wie ich mich aus dieser Klemme ziehen konnte.
Aber die Aufenthalte waren immer nur kurz. Ein unbemerktes Entwischen schien unmöglich, denn die Perrons zogen sich lang hin. Auch erhoben sich auf der anderen Seite der Bahnstrecke jetzt steile Wände, denn der Schienenstrang führte durch das Rhöne-Tal ganz dicht an den hohen Felsmauern entlang. Die Nacht war tief und dunkel. Während sich die Leute in meinem Abteil zum Aussteigen fertig machten, zermarterte ich mein Hirn nach einem brauchbaren Ausweg aus dem Dilemma, dem mich der Zug entgegentrug.
Bellegard war der letzte größere Ort vor der Schweizer Grenze. Wenn also bisher keine Kontrolle stattgefunden hatte, dort mußte sie auf jeden Fall erfolgen. Ich war noch zu keinem Entschlußgekommen, als der Zug schon in die hellerleuchtete Halle des Bahnhofs einfuhr. Uniformen, Polizeihunde ... jeder Zug nämlich, das war mir bekannt, wurde mit Hunden abgesucht.
Die Beamten näherten sich dem Wagen, in dem ich saß. Alles war bereits ausgestiegen, da sprang ich ebenfalls aus dem Zug und schloßmich den andern an. Auf dem Wege zur Treppe einer Unterführung holte ich ein ganzes Rudel Bauernweiber ein, die gemütlich aussahen und nur einen Mann aus ihrer Sippe bei sich hatten. Ich tat, als gehörte ich zu diesem Trupp, stapfte neben ihnen her durch den Tunnel und die Treppe wieder hinauf. Da standen wir plötzlich in einer Bahnhofshalle, die in der Mitte völlig leer war.
Rings herum zogen sich hohe Gitter aus rohem Holz und zwischen diesen und der Wand mußte sich der Strom Reisenden hindurchzwängen. Am Ausgang standen drei Gendarmen und kontrollierten die Pässe. Hier also war das Ende meiner Reise Ich war unsäglich traurig darüber, daßalles, was ich bisher erlebt hatte, vergeblich gewesen sein sollte. Denn hier gab es keinen Ausweg. Aber —wie immer in meinem Leben —wenn die Gefahren ins Ungeheure wuchsen, wenn es keine Rettung mehr zu geben schien, bäumte sich auch jetzt mein Wille auf gegen das Schicksal.
Mit bleiernen Füßen ging ich mitten unter den Bauernweibern, die umständlich in ihren Röcken kramten und ihre Pässe suchten. Sollte ich einen gewaltsamen Durchbruchsversuch machen ? Ich sah, daßsich hinter der Paßkontrolle erst die eigentliche Bahnhofssperre mit der Fahrkartenausgabe befand. Eine Kette konnte ich vielleicht durchbrechen, zwei aber auf keinen Fall. An der Sperre müßte ich den Franzosen doch in die Hände fallen.
Ich sah mir die Pässe an, die die Weiber jetzt in ihren Händen hielten, bereit sie den Beamten vorzuweisen. In der Mitte dieser Dokumente befand sich die Photographie, so großetwa, wie meine Fahrkarte. Mit zitternden Händen faltete ich meine Zeitung so zusammen, daßsie genau das Format eines Passes bekam. Nur eine Annonce war zu sehen. Dann preßte ich mit dem Daumen meine Fahrkarte auf dieses Papiergebilde ... wenn die Kerle nicht scharf aufpaßten, konnten sie das für einen Paßhalten.
Ich mußte es eben darauf ankommen lassen: entweder siegte die Frechheit, oder ich war verloren. Mich noch mehr zwischen die Bauernweiber drängend, tat ich, als unterhielte ich mich mit ihnen. So kamen wir der Sperre näher, wo drei Gendarmen die Pässe kontrollierten. Es gab zwei Durchgänge. Links kontrollierte ein Gendarm die Pässe, während rechts zwei hintereinander aufgebaut waren.
Ich war schon fast auf den linken zugesteuert ... da, in der letzten Sekunde folgte ich einer blitzartigen Eingebung, trat rechts auf die beiden Gendarmen zu, zwängte mich dicht an die Bauernweiber heran, die gerade dem hinteren Gendarm ihre Pässe vorzeigten, und hielt ihm meinen „Paß" ostentativ hin. Auf diese Art kam ich an dem ersten Gendarm vorüber, der annehmen mußte, daßsein Kollege meinen Paßnun visitieren würde. Der hatte aber gerade mit der Kontrolle der Bauernweiber zu tun, beobachtete nicht, daßich, ohne revidiert worden zu sein, meinen „Pseudopaß" ihm hinhielt.
Bevor er noch aufblickte, zog ich die zusammengefaltete Zeitung mit der Fahrkarte wieder zurück, hielt sie rückwärts in Richtung auf den ersten Gendarm und tat jetzt so, als hätte mich dieser kontrolliert. Ich steckte mein Papier ein und war so durch die gefürchtete Paßkontrolle.
Ohne daßeiner von ihnen in der Lage gewesen war, auch nur einen prüfenden Blick auf das zu werfen, was ich in meiner Hand hielt, hatte ich die Kontrolle passiert und war im Grunde selbst darüber erstaunt, daßes mir geglückt war, so ungeschoren zwischen Szylla und Charybdis hindurchzukommen. Ein gütiger Gott hatte ein großes Wunder an mir vollbracht.
Im gleichen Trott mit den anderen Reisenden schritt ich durch einen langen Gang zur Sperre. Hier brauchte ich meine Fahrkarte nicht abzugeben, sondern zeigte sie nur vor, denn sie galt ja bis Annemasse. Ich trat hinaus auf den nächtlichen Bahnhofsplatz, wo sich die Reisenden sehr schnell nach allen Richtungen verloren. Auch ich mußte machen, daßich wegkam. Der Zug hatte Verspätung gehabt, und es war bereits gegen 2 Uhr nachts.
Ich versuchte, mich zu orientieren. Kein Mond, kein Stern. Instinktiv schlug ich die Richtung ein, in der es abwärts ging. Dort mußte es ins Rhönetal führen. Als ich ein Stück gegangen war, lag vor mir eine Brücke, deren Kopf von einer Lampe hell beleuchtet war. Daneben lief ein Posten auf und ab. Das war also der richtige Weg; dort ging es hinüber nach der Schweiz. Ein altbewährtes Mittel half mir wieder einmal, an dem Posten vorbeizukommen : meine Frechheit. Ich ging direkt auf ihn zu, damit er mich deutlich sehen konnte. Da er annahm, daßich zu den Reisenden gehörte, die eben mit dem Zuge angekommen waren, deren Pässe man also gerade revidiert hatte, ließer mich ohne Anruf passieren.
Ein paar hundert Meter ging es so weiter. Rechts von mir stiegen steile Böschungen hoch, deren Kamm in der Dunkelheit nicht zu sehen war. Links war eine tief eingeschnittene Schlucht, und ich hätte gern gewußt, ob dort unten die Rhöne floß. Später erfuhr ich, daßder Flußin der Nähe von Bellegarde völlig unter den Felsen verschwindet und erst nach einer ganzen Weile wieder empor zum Tageslicht kommt.
Hätte ich dies gewußt, wäre ich weitermarschiert. So aber wollte ich nicht aufs Geratewohl in die Nacht hineinlaufen, sondern stieg die Böschung hinan. Ich mußte hier richtig an den Felsen empor klettern, bis ich weit oben eine kleine Plattform fand, auf der Gebüsch wucherte. Hier, beschloßich, die Nacht zu verbringen, um dann am nächsten Morgen, wenn ich mehr sehen konnte, den Weitermarsch anzutreten. Mit meiner Wickelgamasche band ich mich an einem Zweig fest, um im Schlaf nicht den steilen Abhang hinunterzukullern. Halb wach verbrachte ich die letzten Nachtstunden, frierend und durchnäßt von einem feinen Nieselregen.
Als es um sechs Uhr dämmerte, sah ich mir meine Umgebung etwas genauer an. Ich saßmitten drin in einer Talschlucht, durch die Eich ein Weg wand. Ob das die Richtung war, in der ich gehen mußte, konnte ich nicht feststellen, denn noch war alles von dicken grauen Nebeln eingehüllt. Ich kletterte hinunter zu dem Weg, den ich gekommen war, marschierte ein Stück zurück und bog kurz vor dem Posten links auf einen anderen Weg, der etwas anstieg.
Nun brachen helle Sonnenstrahlen durch die dicken Wolken, und ich mußte feststellen, daßich nach Süden lief. Also hatte ich mich verfranzt. Oben auf der Höhe entdeckte ich ein paar Hirtenbuben, und als ich an ihnen vorüberkam, fragte ich die Bengels: „Oüest le Rhöne ?" Das mußte ich unbedingt wissen, denn das Rhönetal wollte ich hinaufwandern. Die Jungen verstanden mich bald und wiesen in der Richtung, aus der ich gekommen war.
Ich mußte also wieder zurückwandern. Auf der Brücke patrouillierte noch immer ein Posten, aber ich brauchte nicht mehr an ihm vorbei. In dieser Gegend hießes ganz besonders vorsichtig sein. Die Bevölkerung war auf das Ergreifen von Flüchtlingen ganz besonders dressiert, weil es für jeden aufgegriffenen Prisonnier de guerre eine hohe Belohnung gab. Gegen acht Uhr morgens begegneten mir die ersten beiden Menschen. Es waren zwei Straßenarbeiter, die ihre alten Alpenjägermützen trugen, also Soldaten gewesen waren. Sie musterten mich sehr eingehend, aber ich kam ihnen nicht verdächtig vor.
Immer weiter ging es den Berg hinan. Vor jeder Biegung paßte ich scharf auf, denn ich rechnete natürlich damit, daßsich auf diesen Straßen Gendarmen und Zollbeamte aufhielten, deren Pflicht es war, jeden unbekannten Wanderer anzuhalten. Auch mußte irgendwo vor der Grenze doch noch einmal eine Paßkontrolle kommen.
Nachdem ich etwa zehn Kilometer weiter gelaufen war —inzwischen wurde es 11 Uhr mittags —kam ich in die Gegend, die auf dem kleinen Kartenabschnitt, den ich bei mir hatte, verzeichnet war. Am Wege fand ich ein paar Holunderbüsche, und als sich niemand zeigte, der mich beobachten konnte, verließich die Straße und legte mich unter die Sträucher.
Der nieselnde Regen, der in den Morgenstunden gefallen war, hatte meine Kleider ziemlich durchnäßt, und nun mußte ich mich in der Sonne, die strahlend die dicken Wolkendecken durchbrach, aufwärmen. Da ich schon lange nichts mehr gegessen hatte, langte ich mir die schwarzen Holunderbeeren von den Büschen. Meine Mutter kochte uns Kindern diese Beeren oft mit Zucker; das hatte glänzend geschmeckt. Aber roh und ohne Zucker schmeckte das Zeug widerwärtig. Ich schluckte es eben tapfer runter, denn ich mußte doch wenigstens etwas im Magen haben.
Noch keine zwanzig Minuten waren vergangen, da bekam ich fürchterliche Magenschmerzen, und diesen folgte urplötzlich ein Durchfall, so schlimm, daßich meinte, ich hätte die Ruhr. Davon wurde ich so schwach und so müde, daßich kaum aufstehen konnte.
Die Grenze war nun nicht mehr allzu weit. Solange es Tag war, wollte ich mich noch etwas näher heranarbeiten, und erst wenn die Nacht hereinbrach, sollte es hinübergehen in die Schweiz. An einer Stelle, wo die Rhöne die Grenze zwischen Frankreich und dem Bund bildet, wollte ich über den Flußschwimmen.
Etwa drei Stunden blieb ich noch in meinem Versteck. Mit Schokolade hatte ich den Ruhranfall etwas gemildert. An Hand des winzigen Kartenausschnittes machte ich mich mit der Gegend, so gut es ging, vertraut. Die blauen Berge, die weit, weit hinten in der Ferne schimmerten ... das war die Schweiz, und rechts unter mir, da floßin der Tiefe die Rhöne.
Deutlich sah ich, daßan der Stelle, wo sich der Flußdurch die Felsen brach, nach Süden ziemlich steile Felswände sich erhoben, und auf der Nordseite reckte sich eine Bergnase terrassenartig in die Höhe. Der Weg, den ich entlanggegangen war, schlang sich in Serpentinen zu einer Terrasse dieser Bergnase, und dann verlor er sich durch ein Tor. Da war eine Art kleiner Festung.
Auf dem Berge gab es noch weitere Befestigungen, und da der Weg mitten durch das Fort hindurchführte, mußte dort bestimmt eine Paßkontrolle sein. Ein zweites Mal wollte ich es nicht darauf ankommen lassen, die französischen Gendarmen mit Zeitungsanzeigen irrezuführen, und beschloß, das Fort zu umgehen.
Ich stieg weiter, bog ab und kletterte hinunter ins Tal. An der Rhöne entlang wollte ich mich durchschmuggeln. Es ging ein schönes Stück in die Tiefe. Das Tosen des Flusses wurde immer gewaltiger. Als ich unten am Ufer stand, sah ich, wie die Rhone sich mit ungeheurer Wucht durch die nackten Felsen zwang. Unglaublich schnell brausten die Wassermassen vorüber und überspülten rauschend und tosend die blankgewetzten Felsen.
Gerade wollte ich mich nach einem Weg umsehen, da sah ich plötzlich einen Franzosen mit einer Angelrute in der Hand am Wasser stehen. Das mußte einer der Zollbeamten sein, die oben in dem Fort stationiert waren. Himmelkreuzsakra —was war das nun schon wieder für eine ekelhafte Geschichte! Der Mann kam auf mich zu; ich überlegte, ob ich ihm einen Stein an den Kopf werfen und ihn dann ins Wasser stoßen sollte. Als er neben mir stand, fragte er mich, was ich hier täte. Er mußte sehr laut brüllen, um das Tosen des Wassers zu überschreien.
„Baigner", schrie ich zurück, denn ich mußte ihm doch eine plausible Erklärung für meine Anwesenheit geben. Um meine Harmlosigkeit zu dokumentieren, begann ich mich in aller Seelenruhe vor dem Zollbeamten auszuziehen und stieg —wie mich der Herrgott geschaffen hat —in einen der kleinen Tümpel, die rechts und links des Flusses in kleinen Mulden standen.
Da es außerordentlich heißwar, leuchtete es dem Manne ein, daßich eine kleine Abkühlung nötig hatte. Er war wieder ans Ufer gegangen und angelte weiter, paßte aber scharf auf mich auf. Während ich mich anzog, sah er mir sehr interessiert zu und folgte mir noch mit den Blicken, als ich den Weg, den ich gekommen war, wieder zurückging. Daßich mich wieder nach Frankreich hineinwandte, zerstreute sein Mißtrauen.
Auf halber Höhe zwischen dem Flußtal und der Straße verdeckten mich Felsen und Büsche seinen Augen. Ich legte mich in Deckung und wartete eine halbe Stunde. Zwischen dem Fort und der Rhöne schlängelte sich auch noch die Bahnlinie hindurch. Unten am Bahndamm wucherte Dornengestrüpp, und in der Zeit von vier Uhr bis um sieben kroch und schlich ich durch diese Gebüsche hindurch am Bahndamm entlang weiter. Ich paßte scharf auf, daßman mich weder oben vom Fort aus noch von unten vom Flusse her erspähen konnte. So legte ich in den zwei Stunden drei bis vier Kilometer zurück.
Hinter mir weit oben lag jetzt das Fort, auf dem auf der anderen Seite die Straße auch richtig wieder herauskam. Ich hatte es also, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, glücklich umgangen. Es war Abend geworden. Der Himmel hatte sich stark bezogen. Es begann zu regnen, und dieser Regen wuchs sich zu einem Wolkenbruch aus. Schnell brach die Nacht herein. Ich hatte mich wieder zur Straße hinaufgearbeitet, kam an einem Bahnhof vorbei, einem Ort, der mit „Tou" anfing. Der Rest seines Namens stand nicht mehr auf meiner Karte. Unmittelbar daneben lag auf meiner Karte Chancy. Das mußte schon auf der Schweizer Seite liegen.
Nun war ich also ganz dicht an der Grenze, und ich hatte Glück, denn dieser Wolkenbruch, der nicht wieder aufhören wollte, war das richtige Wetter für einen Flüchtling. Jetzt ging bestimmt kein Zollbeamter und kein Gendarm spazieren. Es war so dunkel geworden, daßich buchstäblich meine Hand nicht vor den Augen sehen konnte. Nur in der Ferne nahm ich durch den niederbrausenden Regen einen leichten Lichtschimmer wahr.
Ob das wohl schon die Schweiz war ? Dort brannten nämlich scheinbar elektrische Lampen, und in ganz Frankreich hatte ich eigentlich nirgendwo elektrisch beleuchtete Ortschaften angetroffen. Schritt für Schritt arbeitete ich mich vorwärts —diesem Lichtschimmer zu.