ICH WERDE DOCH KADETT!

 

Was hatte Vater gesagt, als ich ihm an jenem Julitage, an dem er zur Schießübung nach dem Lechfeld abrückte, mein Zeugnis auf den Bahnhof bringen mußte, in dem mir wieder einmal schwarz auf weißbestätigt worden war, daßich das Klassenziel nicht erreicht hatte ?

„. . dann mußt du dir eben einen anderen Beruf aussuchen, dann mußt du halt Schuster oder Schneider werden, wenn du auf der Schule nicht weiter kommst !" -

Glück im Unglück : diesmal war ich um die Dresche gekommen, die es zu Hause bestimmt gesetzt hätte, denn mein Vater hatte mich auf dem Bahnhof doch nicht gut übers Knie legen können. Aber schmerzlicher als die verdienten Prügel war der Blick, der mich aus seinen ernsten Augen getroffen hatte.

Vater war bekümmert gewesen, ja, er hatte mich mitleidig angesehen, und dann . . . dann war das mit dem „Schuster und Schneider werden" gekommen.

Nein, das war nichts für mich! So auf dem Tisch hocken

oder auf dem dreibeinigen Schemel vor der wassergefüllten Glaskugel mit gekrümmtem Rücken sitzen —wenn ich schon Handwerker werden müßte, dann aber Schmied, Stellmacher oder Schreiner. Und manchmal schlich ich in diesen Ferien, die wenig schön für mich waren, zu meinem alten Freunde, dem Schreinermeister Holl, sah ihm zu bei seinem Schaffen, und die Aussicht, die Schulzeit abbrechen zu müssen, weil ich zu dumm war für die gelehrten Sachen, erschien mir immer weniger schrecklich.

Doch —dann konnte ich ja nicht Soldat werden, nicht ins Kadettenkorps eintreten wie mein Bruder Franz, der Musterknabe, der als jüngster und kleinster bayerischer Kadett geradezu eine Sehenswürdigkeit geworden war, der stolz in seiner leuchtend blauen Uniform vor uns paradierte und den blassen Neid seiner zivilistischen Brüder weckte . . .

Wir waren nach Pfaffenhofen gefahren, dem Dorf, aus dem meine Mutter stammt. Dort halfen wir Jungen so gern den Großeltern und verschiedenen Onkels bei der Ernte. Aber froh wurde ich diesmal der Ferientage nicht. Meine Brüder, die Vettern —alle hatten bessere Zeugnisse bekommen, saßen in höheren Klassen . . . und ich ?

Dunkel und bedrohlich lag die ungewisse Zukunft vor mir. Ich versuchte, mich zusammenzureißen. Manchmal griff ich jetzt sogar freiwillig zur lateinischen Grammatik und zur Rechtschreiblehre. Doch dann lockte die Sonne wieder, die Ernte, das Einfahren der goldenen, kornschweren Garben, und all die guten Vorsätze, die ich in stillen Stunden der Scham und Reue gefaßt hatte, waren vergessen.

Diese verdammte Schulweisheit !

Schon auf der Volksschule in Neu-Ulm, die wir drei oder vier Jahre besuchen mußten, ehe wir aufs Gymnasium durften, hatte es begonnen. War es nicht netter, auf den weiten Exerzierplätzen herumzustrolchen und mit gleichgesinnten Freunden Streiche aus­ zuhecken, die uns zum Schrecken der Nachbarschaft machten ? Und dann in der Sexta! Da war der Schulweg durch die damalige Friedrich­ straße, über die beiden Brücken, zwischen denen die „Insel" liegt, durch die altertümlich engen und gewinkelten Gassen mit den über­ hängenden Stockwerken der schön gegiebelten Häuser zu dem roten Backsteinbau der Lehranstalt ja viel interessanter als das Wissen, mit dem man uns Knirpse vollzustopfen bemüht war.

Das erste Gymnasialjahr hatte für mich damit geendet, daßmeine Versetzung von einer Nachprüfung abhängig gemacht werden sollte. Das war betrüblich gewesen, aber ein Zufall befreite mich von diesem Exmen, dem ich sicherlich nicht gewachsen gewesen wäre. Mein Vater wurde nach München versetzt, ich kam auf das Ludwigs­ gymnasium, und hier steckte man mich, nachdem die Aufnahme­ prüfung zu einer kleinen Katastrophe für mich geworden war, statt in die Quinta —wie ich es im stillen gehofft hatte —in die Sexta. Allerdings, und das war besonders peinlich, auch nur probeweise.

In den ersten Wochen hatte ich leichtes Spiel, aber bald erhielt mein Selbstbewußtsein einen harten Stoß, und jetzt hatte der Jahresschlußdie erschreckende Quittung gebracht: Schuster oder Schneider wer­ den . . . statt Kadett und später dann Soldat.

Zum ersten Male packte mich nun die Wut. Sollte ich nicht auch schaffen können, was die anderen vermochten ? Allerdings —bis zur Aufnahmeprüfung ins Kadettenkorps hatte ich noch drei Jahre Zeit. Und jetzt schon mit der Arbeit zu beginnen, schien mir etwas verfrüht. Aber schneller als ich gedacht, waren auch diese drei Jahre vorbei.

Wir schrieben 1901, ich war dreizehn Jahre alt geworden, und wenn ich diesmal das Klassenziel erreichte, würde ich die Aufnahme­ prüfung ins Kadettenkorps machen dürfen. Wenn . . . dieses ekelhafte Wort hat mir damals Kopfzerbrechen bereitet. Zu dieser Zeit drückte ich gemeinsam mit meinem Bruder Ludwig, der mich eingeholt hatte, die Bänke der gleichen Klasse im Münchener Luitpold-Gymnasium und mühte mich redlich, wenn auch ohne großen Erfolg zu erzielen, das Pensum zu schaffen.

Während Ludwigs Osterzeugnis gut ausfiel, befand sich in meinem leider wieder einmal ein Wink für meinen Vater, durch den man ihn schonend darauf vorbereitete, daßich wahrscheinlich auch diesmal wieder hängenbleiben würde. Nette Aussichten ! Der zwanzig Monate jüngere Bruder dürfte dann das Examen machen, während man mich nicht einmal zuließ.

Die Eltern waren Kummer gewöhnt. Es gab jüngere Geschwister, die heranwuchsen und für die gesorgt werden mußte. Wenn der Taugenichts Hermann eben nicht vorwärtskam, dann —na ja dann müßte er eben Handwerker werden.

War ich zu dumm ? Fast schien es so, denn die nächsten Klassen­ arbeiten fielen so schlecht aus, daßan dem Sitzenbleiben kein Zweifel mehr bestehen konnte. Und das Schlimmste : ich mußte mir sagen, daßich und kein anderer die Schuld daran trug.

Eigentlich gab es keinen Ausweg mehr aus diesem Dilemma; alle Wege waren verbaut. Das Unheil ließsich kaum noch abwenden. Aber in diesen Tagen, da die Not für mich am höchsten war, in diesen Wochen, in denen ich von keiner Seite Unterstützung fand, weil meine Eltern sich abgefunden hatten mit dem unvermeidlich Scheinenden und nur noch Mitleid für mich fanden, nahm ich mein Schicksal zum ersten Male selbst in die Hand.

Es wäre sinnlos gewesen, jetzt noch zu arbeiten. Nie und nimmer würde ich auf dem Luitpold-Gymnasium versetzt werden. Zur Auf­ nahmeprüfung ins Kadettenkorps aber mußte ich zugelassen werden. Ich mußte es ! Aber wie ?

Hier konnte nur eine glückliche Idee helfen. Und ich hatte eine solche. Auch Privatschüler, das erfuhr ich zufällig, konnten ins Korps aufgenommen werden. Sie mußten sich jedoch außer der schriftlichen Prüfung noch einem mündlichen Examen unterziehen. Hier war also ein Ausweg.

Herz gefaßt und zum Vater gegangen. Der war sehr erstaunt, traute

der Findigkeit seines „verlorenen Sohnes" erst nicht recht, erkundigte sich und —half mir. Drei Wochen waren es jetzt noch bis zum Jahres­ schluß. Ich bekam ein wenig erfreuliches Abgangszeugnis und einen tüchtigen Abiturienten, der mir Nachhilfeunterricht erteilte.

Nun hub ein wildes Arbeiten an. Vom frühen Morgen bis in die späte Nacht saßich hinter den Büchern und wurde ein so wißbegieriger Schüler, daßich meine Hefte nachts sogar unters Kopfkissen legte. Doch die Zeit war kurz, sehr kurz sogar, aber mit jedem Tage wuchs mein Selbstbewußtsein, stiegen mein Vertrauen und meine Sicherheit. Ich spürte, daßich wirklich etwas gelernt hatte.

Nur nicht verblüffen lassen, nicht aus der Ruhe kommen, immer kaltes Blut —mit diesen Vorsätzen stieg ich ins Examen. Den uns gestellten Aufgaben schien ich gewachsen zu sein. Auch die Fragen im gefürchteten „Mündlichen" ließen sich ertragen. Für mich gab es keinen Zweifel: ich mußte es geschafft haben ... wenn auch als Letzter.

Einen Monat später traf der sehnsüchtig erwartete Brief ein, der als Siegel den Stempel „Königlich bayerisches Kadettenkorps" trug. Fiebernd hingen unsere Augen an Vaters Gesicht, und je weiter er las, desto sicherer wußten wir —der Inhalt konnte nicht schlecht sein. Er war es auch nicht. Wir hatten beide bestanden. Und ich ­ ungläubig fast fiel sein Blick auf mich —ich hatte ganz besonders gut abgeschnitten, war als Neunter durchgekommen, während der fleißige Ludwig mit seinen guten Schulzeugnissen gerade noch Vierundzwanzigster unter fünfundzwanzig Prüflingen mit durchrutschte.

Unbändig stolz sehnte ich das Ende der Ferien herbei. Ich hatte den ersten Sieg auf dem Schlachtfeld des Lebens errungen, ich war rehabilitiert den Brüdern und Vettern gegenüber, ich hatte an meinen Eltern vieles wieder gutmachen können und —das war weit wichtiger für mich, denn es wurde entscheidend für mein ganzes Leben : in diesen Wochen hatte ich nicht nur gelernt, daßman arbeiten kann, wenn man nur will, sondern auch, daßman sich dem Schicksal niemals beugen darf. Man mußes bezwingen !

Jetzt war ich kein Schulbub mehr, sondern königlich bayerischer Kadett. Der bunte Rock hob uns hoch aus der Masse der „gewöhn­ lichen Sterblichen", aber lange dauerte diese Freude nicht, denn zu dem eigentlichen Schulbetrieb gesellte sich hier eine harte und spar­ tanisch strenge militärische Erziehung.

Draußen respektierte man unsere hübsche, bunte Uniform. Zu Haus wurden wir bewundert, und die ehemaligen Klassenkameraden bezeigten uns ihre Achtung, indem sie uns mit neckenden Bemer­ kungen aufzuziehen versuchten. Aber innerhalb der roten Backstein­ mauern, die jetzt unsere ganze Welt umschlossen, herrschte die Uhr, herrschten die Professoren und Erzieher, herrschten die knopf- und silberlitzengeschmückten Aufsichts- und Fahnenkadetten, die unsere Vorgesetzten waren.

Wenn die Glocke anschlug und den Unterricht beendete, so waren wir nicht frei, dann durften wir nicht durch die Straßen bummeln und Allotria treiben. Wir wurden geführt und kommandiert . . . zum Essen, zum Schlafen, zu den Erholungspausen. Selbst diese mußten in der vorgeschriebenen Weise auf genau abgezirkelten Teilen des Hofes absolviert werden.

überall türmten sich Verbote auf und umgaben uns wie ein dichtes Gestrüpp, durch das niemand entwischen konnte. Wer es dennoch versuchte, war rasch gefaßt und wurde bestraft, härter bestraft als draußen auf dem Pennal. Was war eine Stunde Nachsitzen gegen die gefürchtete Urlaubsverkürzung am Sonntag, was ein Verweis gegen das abendliche Strafexerzieren oder eine Eintragung ins Klassenbuch gegen die Kostbeschränkung ? 1 Der Glanz der bunten Uniform mußte teuer bezahlt werden.

Kein Aufbäumen half und keine Resistenz. Wir hatten zu gehorchen, mußten die Zähne zusammenbeißen, den Kummer herunterschlucken und auf den Sonntag warten, den Tag, an dem der Kadett eigentlich erst zu leben begann. Dann durften wir uns als richtige Soldaten fühlen, auf der Nymphenburger Straße Front machen, wenn uns ein Hofwagen entgegenkam, saßdarin nun der Prinzregent persönlich oder nur ein kleines Prinzeßchen . . . noch jünger vielleicht als wir Buben, die wir am Straßenrand stramm unser „Männchen" bauten und stolz darauf waren, wenn man uns kritisch musterte.

Das waren die Lichtpunkte in der Eintönigkeit unseres Daseins, das wohl nach außen bunt und interessant erschien, in Wirklichkeit aber wenig schön und arm an Freiheit war.

Auch im Korps war ich kein besserer Schüler geworden als vorher. Schon nach ganz kurzer Zeit kam es so weit, daßich des Sonntags kaum noch Urlaub erhielt, Stammgast wurde am Tische jener, die zu Kostbeschränkung verdonnert worden waren und den Sonntag­ nachmittag dazu benutzen mußten, ihre Strafarbeiten zu erledigen, und bald zu denen gehörte, die ihren Stempel weg hatten und ge­ zeichnet waren. Das war ganz besonders peinlich, weil uns das kleinste Versehen als Rückfallsdelikt ausgelegt wurde und man uns ent­ sprechend härter bestrafte.

Vor allem war es mein Lateinlehrer, der mich zu seinem besonderen Liebling erkoren hatte. Ein kleines Männlein mit verwittertem Ge­ sicht, den wackligen Zwicker auf der Nase, unter der ein großer, spitzer Schnurrbart sprießte. Er trug einen Gehrock, dazu den nied­ rigen, stumpfen „Böller", und wenn er uns etwas vorlas, hielt er das Buch ganz dicht vor die wässrigen Augen. Da mich mein militärischer Erzieher —ein großer und dicker bezwickerter Oberleutnant —ihm besonders ans Herz gelegt hatte, zwiebelte er mich und seine anderen „Günstlinge" mit den verzwickten unregelmäßigen Verben solange, bis er uns bei einer kleinen Unwissenheit ertappte, um uns dann mit Strafen „auf die Beine" zu helfen.

Es dauerte nicht lange, so waren wir ein richtiger „Klub", dessen Mitglieder sich überall zusammenfanden, wo es eine Strafe abzubüßen galt. Wir hielten zusammen wie Pech und Schwefel, unterstützten einander, um uns das Leben so leicht wie möglich zu machen, waren wir doch völlig aufeinander angewiesen, denn die „unbelasteten" Kameraden mußten befürchten, daßman aus einer Freundschaft mit einem von uns unangenehme Schlüsse auf sie selbst zog.

Hier entstand eine wirkliche Kameradschaftlichkeit. Aber leider hatte auch diese bisweilen recht unangenehme Folgen. Als eines Sonntagnachmittags sich der Kadett Käs, der eine andere Klasse besuchte, sich aber bei meinem Lateinprofessor, der auch Deutschunterricht gab, einer fast ebenso großen Beliebtheit erfreute wie ich, mit einer sehr schwierigen Strafarbeit abzuquälen hatte, griff ich ihm hilfreich unter die Arme. Ich kannte ja die Eigenarten des „Lateinlöwen" genau, hatte die Arbeit im Handumdrehen fertig und drückte sie dem beglückten Kameraden in die Hand. Alles wäre gut gegangen, hätte Käs nicht die kapitale Dummheit begangen, die ganze Geschichte wörtlich abzuschreiben. So fiel dem Professor selbstverständlich der fremde Stil auf, er griff sich den Übeltäter, sagte ihm auf den Kopf zu, daßer die Arbeit nicht allein gemacht habe, und stellte ihm die sofortige Relegation in Aussicht, wenn er seinen Helfer nicht preisgäbe.

Der brave Käs wand sich wie ein Aal in dieser Schlinge. Der Professor tobte und bedrängte den armen Kerl so, daßdie Kameradschaft unterlag. Drei Tage Arrest waren unser Lohn. Ich machte mir nicht viel daraus. Nur ekelhaft langweilig war es in der hellgrün getünchten, engen Zelle. Ein Tisch am Fenster, ein Stuhl, ein Wasserkrug und die an der Wand hochgeschlossene Pritsche . . . das war „Unteritalien", wie wir die Arrestanstalt, die im Südteil des Gebäude­ komplexes lag, nannten. Käs und ich brummten in zwei nebeneinanderliegenden Zellen, wir plagten uns mit den Exerzitien, die man uns aufgegeben hatte, damit uns die Zeit nicht lang werden sollte, und als die Luft rein schien, als keine plötzliche Kontrolle zu befürchten war, begannen wir auch vorsichtig, miteinander Verbindung auf­ zunehmen.

„Was machst du, Käs`?"

„MußCäsar übersetzen", tönte es durch die Wand zurück. Das war ja herrlich, daßwir uns so gut verständigen konnten, denn nun konnte ich dem Kameraden, der mir gestand, daßer mit seiner Aufgabe nicht so recht fertig wurde, helfen. Richtig übersetzt wurde im Arrest nach Möglichkeit natürlich nicht, denn die Ventilationskästen, die im Zellenboden eingelassen waren, dienten als Versteck für gedruckte Übersetzungen und andere Eselsbrücken, mit denen wir uns das Leben leicht zu machen bestrebt waren.

Schnell fischte ich heraus, was Käs brauchte, und begann, es ihm vorzulesen. Da —plötzlich ein Geräusch, ein Knirschen im Schloß. . . die Tür flog auf, und herein trat der Kompaniechef. Er war leise in den Vorraum gekommen, hatte unsere Unterhaltung mit angehört und stürzte nun an meinen Tisch. Die Übersetzung ließsich nicht mehr verbergen.

Siedendheißrann es mir den Rücken hinunter. Hier halfen keine Ausflüchte. Der Kompaniechef kannte den Schwindel nur zu genau, denn er war selbst Kadett gewesen. Auch drüben bei Käs genügte ein Blick, den Sachverhalt zu erraten. Für mich war das ganz besonders verhängnisvoll. Ich war bestraft worden, weil ich einem anderen bei einer deutschen Arbeit geholfen hatte, und nun wollte es das Unglück, daßdie Cäsarübersetzung, die Käs anzufertigen hatte, ebenfalls eine Deutscharbeit war, was ich nicht ahnen konnte, weil dies nur sehr selten vorkam. Also . . . Rückfallsdelikt, erschwert dadurch, daßman uns bei dieser Untat während der Abbüßung der Arreststrafe er­ wischte.

Als sich die Tore „Unteritaliens" öffneten, hatten wir uns im Dienstanzug beim Kompaniechef zu melden, der uns zum Kormmandeur führte. Kopfschüttelnd hörte sich der Oberstleutnant die schweren Beschuldigungen an, die gegen uns arme Sünder vorgebracht wurden. Wir wären am liebsten in einer Ritze des Fußbodens verschwunden, aber das ging ja leider nicht. Auch kein Wort der Entschuldigung, keine Bitte um Milde durfte über unsere Lippen kommen, als das höllische Donnerwetter über uns niederprasselte. Das wäre ja unmilitärisch gewesen. Und da der Kommandeur uns als unverbesserliche, verstockte Bösewichter betrachten mußte, bekamen wir fünf Tage Arrest . . .

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